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Was ist Parodontose?

Parodontose (oder korrekterweise Parodontitis) ist eine Erkrankung des Zahnhalteapparates, einfacher gesagt eine Erkrankung des Gewebes, welches den Zahn im Kiefer verankert. Diese Erkrankung ist bei Erwachsenen noch vor Karies die Hauptursache für den Verlust von Zähnen.

Die Krank­heit be­ginnt mit ei­ner Ent­zün­dung des Zahn­flei­sches, meis­tens auf­grund ei­ner man­geln­den Mund­hy­gie­ne. Die Ent­zün­dung ist durch Bak­te­ri­en ver­ur­sacht, wel­che den Zahn­be­lag (Plaque) bil­den. Sie pro­du­zie­ren Aus­schei­dun­gen, wel­che das Zahn­fleisch rei­zen.

Die Fol­ge ist ei­ne Zahn­flei­schent­zün­dung. Blei­ben die Be­lä­ge lie­gen, ver­här­ten sie sich zu Zahn­stein, der an den Zäh­nen fest kle­ben bleibt und lang­sam wie ein Kris­tall im­mer tie­fer un­ter­halb des Zahn­flei­sches wächst. Der Zahn­stein be­steht aus Mil­lio­nen von le­ben­di­gen Bak­te­ri­en wel­che, we­gen der mi­ne­ra­li­sier­ten Struk­tur, nicht mehr durch ei­ne Zahn­bürs­te ent­fernt wer­den kön­nen. Sie ver­meh­ren sich und ge­dei­hen, so dass die Ent­zün­dung im­mer stär­ker wird. Mit der Zeit wer­den die Li­ga­men­ten und der Kno­chen, wel­cher die Zäh­nen im Kie­fer ver­an­kert, pro­gres­siv und schritt­wei­se ab­ge­baut. Es ent­steht ei­ne so­ge­nann­te Ta­sche zwi­schen Zahn­fleisch und Zahn. In die­ser Ta­sche kön­nen Bak­te­ri­en und Zahn­stein wie­der­um un­ge­stört wach­sen und ge­dei­hen und ver­ur­sa­chen schritt­wei­se ei­nen im­mer grös­se­ren Ab­bau des Kno­chens. Die Zäh­ne lo­ckern sich, das Zahn­fleisch sieht ge­schwol­len aus und blu­tet bei der kleins­te Be­rüh­rung. Wenn die­se Ta­sche ei­ne be­stimm­te Tie­fe er­reicht hat, kann sich auch Ei­ter bil­den.

Die­ses de­ge­ne­ra­ti­ve Pro­zess ist chro­nisch und pro­gres­siv. Was ab­ge­baut wur­de, wird nie mehr re­ge­ne­rie­ren und ist für im­mer ver­lo­ren! Durch ap­pro­pria­te Be­hand­lun­gen kann der Zahn­arzt die Ent­zün­dung brem­sen oder stop­pen, aber dies nur, wenn die be­trof­fe­ne Per­son auch ih­re Mund­hy­gie­ne per­fekt im Griff be­kommt. Wenn nicht, dann ist die Krank­heit prä­des­ti­niert da­zu, wie­der ak­tiv zu wer­den und führt zu im­mer grös­se­ren Kno­chen­ab­bau, bis der Zahn sich so­weit lo­ckert, dass er ent­fernt wer­den muss oder von selbst her­aus­fällt.

Par­odon­ti­tis bleibt oh­ne recht­zei­ti­ge me­di­zi­ni­sche Dia­gno­se, sehr oft, für ei­ne sehr lan­ge Zeit un­be­merkt. Die be­trof­fe­ne Per­son merkt le­dig­lich ein häu­fi­ge­res Zahn­fleisch­blu­ten, wenn sie die Zäh­ne und die Zwi­schen­räu­men gründ­lich rei­ni­gen möch­te und lei­det häu­fig auch an ei­nem schlech­ten Mund­ge­ruch.

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